Schottische Wasserstoffexporte nach Deutschland
Um die angestrebten Klimaziele zu erreichen, spielt Wasserstoff als Energiequelle in Deutschland eine entscheidende Rolle. Es wird jedoch deutlich mehr Wasserstoff benötigt, als das Land allein produzieren kann. Daher sind Kooperationen mit Wasserstoffexporteuren wie Schottland von großer Bedeutung. Schottland verfügt sowohl über das fachliche Know-how als auch das Potenzial, Wasserstoff zu exportieren.
Die Scot2Ger-Initiative demonstriert, wie Energienetzwerke dazu beitragen können, Deutschland mit umweltfreundlichem Wasserstoff zu versorgen. Vorgestellt wurde die Projektinitiative auf der UN-Klimakonferenz.
Für die Initiative wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die zeigt, dass die Einfuhr von grünem Wasserstoff nach Deutschland notwendig und grundsätzlich technisch machbar ist. Wood plc war dabei für den schottischen Teil und die KPMG AG für die Analyse der Situation in Deutschland einschließlich des Binnentransports von Wasserstoff verantwortlich. Die DS Consulting GmbH koordinierte die Studie und trug auch zu den rechtlichen Aspekten bei.
Die Arbeit von Scot2Ger zeigt, dass der Transport von Wasserstoff (oder seiner Derivate) in flüssiger Form weniger als die Hälfte der Kosten im Vergleich zum Transport von Wasserstoff in gasförmiger Form verursacht, was vor allem auf die höhere Energiedichte zurückzuführen ist. Flüssiger Wasserstoff hat sich als der attraktivste Vektor für diesen Demonstrator erwiesen. Darüber hinaus gibt es andere attraktive Formen wie Ammoniak und LOHC, die in Zukunft für verschiedene Anwendungsfälle und Maßstäbe interessant werden könnten.
Für den Transport von Wasserstoff von Schottland nach Deutschland wird das Chartern von Schiffen empfohlen. Für den Weitertransport innerhalb Deutschlands stellt die Bahn derzeit die beste Option dar. In Zukunft ist die kostengünstige Variante, den Wasserstoff per Pipeline auf das europäische Festland zu bringen. Die Studie hat den Hafen von Rotterdam in den Niederlanden und den Hafen von Wilhelmshaven in Deutschland als interessante Optionen für Importhäfen für die identifizierten Anwendungsfälle identifiziert. Anwendungsfälle für die Abnahme von grünem Wasserstoff im Mobilitäts-, Energie- und Wärmemarkt sowie die Wasserstoff Nachfrageanstieg Deutschlands bis 2030 wurden analysiert.
Sowohl in Deutschland als auch in Schottland laufen Gespräche über die nächste Phase der Scot2Ger-Initiative. Eine zweite Analyse wird mehr Details über die Entwicklung einer Lieferkette für den Export von Wasserstoff aus Schottland nach Deutschland liefern und die veränderten Umstände im Energieversorgungssektor in Deutschland berücksichtigen.